Review: Solange wir lügen - E. Lockhart [GER]

Titel: Solange wir lügen

Originaltitel: we were liars

Autor: E. Lockhardt

Übersetzer: Alexandra Rak

Verlag: Ravensburger

ISBN: 978-3-473-40130-7

Seiten: 318

Eine wohlhabende Familie trifft sich jeden Sommer auf ihrer Privatinsel. Es geht um vier Jugendliche die befreundet sind. Dann passiert ein Unfall und alles ist anders. Es gibt ein schreckliches Geheimnis und viele Lügen.

Meiner Meinung nach sollte dies alles sein mit dem man an das Buch ran geht. Denn ich finde je weniger man im Voraus weiß desto besser. Als ich angefangen habe, dass Buch zu lesen wusste ich eigentlich so gut wie gar nicht worum es geht. Ich hatte es nur schon öfter mal im Internet gesehen mit vielen unterschiedlichen Meinungen und so dachte ich mir das solltest du auch mal lesen.

Kommen wir zuerst einmal zu dem Schreibstil. Dieser war extremst gewöhnungsbedürftig. Er beinhaltet viele kurze Sätze.

Herzlich willkommen bei den wunderschönen

Sinclairs.

Niemand von uns ist ein Verbrecher.

Niemand ein Abhängiger.

Niemand ein Versager.

Zuerst dachte ich, dass dies nur am Anfang ist doch es zog sich grundsätzlich das ganze Buch lang durch. Auch gab es unzählige Wiederholungen. Trotz alledem ließ sich das Buch flüssig und einfach lesen. Ich war die ganze Zeit über neugierig, was denn jetzt als nächstes passiert und worauf das alles hinaus laufen würde, sodass ich obwohl es keinen wirklichen Spannungsbogen gab doch relativ schnell fertig war mit lesen. 

Besonders gut haben mir die Personifizierungen der Emotionen gefallen. (Nach dem ich dann registriert habe, dass es sich dabei um Personifikationen handelte und sie nicht wirklich blutete :D)

"Gat ließ es zu, dass ich auf ihn blutete und blutete und blutete" (S.300)

Dadurch konnte man sich Cadence Gefühlswelt vorstellen. Trotzdem handelte sie manchmal für mich nicht ganz schlüssig und an manchen Stellen ging mir ihr selbst Mitleid tierisch auf die Nerven.
Auch mit Gat kam ich nicht unbedingt klar. Es wurde zwar versucht ihm etwas Tiefgang und symphytisches, aber es hat mich irgendwie nicht erreicht. Für mich blieb er eine leere Hülle.

"Darf ich deine Hand halten", fragte er. [...] "Das Weltall kommt mir gerade so riesig vor [...] ich brauche etwas zum Festhalten."

Die anderen beiden der vierer Gruppe, Mirren und Johny, waren mir da symphytischer. Sie sind beide irgendwie etwas verrückt aber trotzdem liebenswert.


Kommen wir nun zu dem Twist. Ich werde jetzt nicht genauer drauf eingehen was es ist aber ich muss sagen ich habe es absolut nicht kommen sehen. Natürlich sind mir während des Lesens ein paar Sachen aufgefallen die komisch waren und nicht ganz gepasst haben, die sich durch den wist erklären lassen. Trotzdem hätte ich mit was anderem gerechnet. Das Ende verleitet einen dazu nochmal über alles nachzudenken und sich seinen Kopf über das Geschehenen zu machen. Von daher Hut ab. Es kommt selten vor, dass mich ein Buch noch so überraschen. Dies ist auch ein Grund weshalb meine Bewertung dann doch so hoch ausgefallen ist. Ich habe mir danach noch einige andere Bewertungen durch gelesen. Die einen waren komplett begeistert andere fanden es wiederum richtig schlecht. Von daher denke ich, dass jeder der interessiert ist sich einen eigene Meinung bilden muss.

★★★★☆ 4/5

Habt ihr es gelesen? Wie fandet ihr das Ende? Habt ihr es kommen sehen? // Kathi