Review: Die Apfelprinzessin - Maya Shepherd [GER]

  Hallihallo ihr Lieben :)

Nach einer Weile setze ich mich dann doch mal wieder an die Tastatur und verfasse eine Rezension. Ich hatte in letzter Zeit viel um die Ohren inklusive Klausuren und war anschließend im Urlaub, was sowohl eine Leseflaute erschaffen hat, und auch wenig Zeit für den Blog. Allerdings habe ich ein relativ kurzes Buch gelesen, was ich euch heute gerne vorstellen möchte. Seitdem ich vor einer (jetzt schon ziemlich langen) Weile den Drachenmond Verlag entdeckte, haben sich meine Augen auch auf andere, kleinere Verläge fixiert. Dabei fand ich den Sternensand Verlag, der in der Schweiz basiert ist. Ebenso wie der Drachenmond Verlag so kann man den Büchern sofort ansehen, mit wieviel Herzensblut und Leidenschaft diese geschrieben und herausgegeben werden! Die Cover sind in 99% der Fälle einfach göttlich, und die Bücher vom Klappentext her märchenhaft. Ich habe es mir also zur Mission gemacht, wesentlich mehr von beiden Verlägen zu lesen, und da meine Sammlung an Drachen schon enorm ist, wollte ich auch mal ein Buch vom Sternensand Verlag drauflegen. Als ich Die Apfelprinzessin also neulich im Kindle-Deal sah, hab ich es mir sofort gekauft und auf meiner Zugfahrt von Edinburgh nach Stirling regelrecht verschlungen. Anbei meine etwas konkreteren Gedanken ;)


Titel: Die Apfelprinzessin
Autor: Maya Shepherd
Verlag: Sternensand Verlag
Seiten: 146
ISBN: 978-3906829708

Die Apfelprinzessin verspricht ein Märchen-Retelling - die "wahre Geschichte"  von Schneewittchen von den Gebrüdern Grimm. Diese "Grundannahme" ist nichts Neues - die Serie Grimm zb behauptet ebenfalls die nackte Wahrheit darzustellen, ebenfalls wie eine Vielzahl an Büchern. Eine gute Taktik, um den Leser neugierig zu machen - denn bei mir hat es auch geklappt! Im Grunde ist der Inhalt also eine Mischung aus modernem und altertümlichen Retelling des Märchens Schneewittchen. Wir erhalten Ausschnitte von Erzählungen der Mutter von Schneewittchen, und ebenfalls eine Timeline, die sich in 2012 ausspielt - wo wir Will und seinen zwei Freunden Maggy und Joe folgen, die den wahnsinnigen Wahnvorstellungsdarstellungen von Wills krankem Vater nachgehen. Aufgrund der Länge des Buches wäre es schon spoilern, wenn ich an dieser Stelle mehr zum Plot verraten würde, von daher müsst ihr euch damit genügen.

Vorab muss ich sagen, dass dieses Buch von mir ein kleines Minus alleine aufgrund der Länge bekommt. Ich bin tendentiell eher ein Fan von langen Büchern, jedoch mag ich auch ab und zu kurze. Aber unter kurz verstehe ich ca. 300 Seiten, keine 150... Ich finde, es ist in der Länge einfach zu leicht, Fehler zu machen, die die Qualität des Buches beeinflussen. Es kann natürlich auch makellos gemacht werden, jedoch war dies bei diesem Buch meiner Meinung nach nicht der Fall. Der Plot fühlt sich gehetzt an, man lernt zu wenig über die Charaktere und deren Motivationen, Geheimnisse, Mankos etc. und kann auch gar keine wirkliche Verbindung zu Ihnen aufbauen. Dies gilt vor Allem für die Charaktere der Neuzeit-Timeline. Die Segmente in der Vergangenheit waren wesentlich länger,  und besser fokalisiert - so dass man mehr Bezug zu den Charakteren aufbauen und in die Vergangenheit regelrecht versinken konnte. Über die Vergangenheits-Timeline habe ich also gar nichts zu meckern. Sie entsprach genau meinen hohen Erwartungen und hat mich nicht enttäuscht. Hiervon hätte ich gerne mehr gelesen, denn auch dies litt leider unter der Länge des Buches.

Die Charaktere habe ich ja bereits schon kurz erwähnt - möchte an dieser Stelle aber nochmal hinzufügen, dass sie mir trotzdem symphatisch waren. Durch die Länge jedoch fehlte dieser letzte Push zum wirklichen identifizieren, mitfühlen und miterleben. Dies war wesentlich besser in den Segmenten, in denen man der Apfelprinzessin folgen durfte. Ihre Geschichte war mitreißend und gefühlvoll geschrieben, was ich mit einem dicken Plus auszeichnen möchte. Ihre Geschichte habe ich verschlungen - habe mir jedoch mehr gewünscht.

Was ich an dieser Stelle loben möchte, sind die verrückten, fast ein wenig unheimlichen, Elemente, die das Buch der Märchengeschichte in der Gegenwarts-Timeline hinzufügt. Dies hat mich sehr an Madness von Cameron Jace erinnert - kleine Details, die die richtige Menge Grusel oder Gänsehaut verursachen. Auch hier ist es schwierig Beispiele zu nennen ohne viel zu spoilern - aber Maya Shepherd weiß, wie man mit einfachen Werkzeugen eine gute Atmosphäre produziert.

Ebenfalls lobenswert finde ich das Cover. Wie ich bereits erwähnt, verfalle ich den Büchern vom Sternensand und Drachenmond Verlag oft wegen ihrer Cover, und auch dieses ist eine Glanzleistung! Leider kann dies auch manchmal eine kleine Falle darstellen, wenn man im Endeffekt mehr vom Buch erwartet hätte.

Desweiteren fand ich es sehr charmant, dass das Buch sich (logischerweise) in Deutschland ausspielt. Genau genommen sogar in Königswinter, beim Siebengebirge. Dies ist hier ganz bei mir in der Nähe, von daher erntet es von mir Pluspunkte wegen Lokalität ;) Das Siebengebirge eignet sich perfekt für Märchen, Mythen und Sagen (siehe auch die Legende um Siegfried), von daher finde ich dies ein sehr schönes Detail. 

Während ich das hier alles schreibe, merke ich, dass mein Review viel negativer klingt als ich es wirklich empfunden habe. Ich stelle meine Gedanken bei negativen Aspekten nur gerne deutlich dar, um euch auch erklären zu können, was mich denn genau gestört hat. :) Im Großen und Ganzen fand ich das Buch trotzdem gut! Von mir bekommt es ★★★☆☆. Hätte man dieses Buch mit Teil 2 kombiniert, der jetzt im März erscheint, hätten es bestimmt 4 oder sogar 5 werden können!

Habt ihr das Buch gelesen? Was ist eure Meinung? Hinterlasst gerne einen Kommentar ♥
- Lisa

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