Review: Berühre mich. Nicht - Laura Kneidl [GER]

Titel: Berühre mich. Nicht.

Autor: Laura Kneidl

Verlag: Lyx

ISBN: 978-3-7363-0527-4

Seiten: 459

Sie dachte, dass sie niemals lieben könnte. Doch dann traf sie ihn ...

Als Sage in Nevada ankommt, besitzt sie nichts – kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts außer dem eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist, zu vergessen. Das ist allerdings schwer, wenn einen die Erinnerungen auf jedem Schritt begleiten und die Angst immer wieder über einen hereinbricht. So auch, als Sage ihren Job in einer Bibliothek antritt und dort auf Luca trifft. Mit seinen stechend grauen Augen und seinen Tätowierungen steht er für alles, wovor Sage sich fürchtet. Doch Luca ist nicht der, der er auf den ersten Blick zu sein scheint und als es Sage gelingt, hinter seine Fassade zu blicken, lässt dies ihr Herz gefährlich schneller schlagen ...

(Quelle: Goodreads)

Wow. Können wir als erstes mal über dieses unglaublich tolle Cover sprechen? Ich liebe generell Rosen bzw. Blumen Muster und die Farben harmonieren total gut zusammen. Also war das Cover definitiv auch ein Grund dieses Buch zu kaufen!
Kommen wir aber jetzt mal zu der Story. Als ich den Klappentext gelesen habe, hat mich die Grundidee zuerst ein Stück weit an Begin Again von Mona Kasten erinnert. Da ich das Buch jedoch auch gut fand (und wegen des Covers) hatte ich mich dann doch entschlossen das Buch zu kaufen bzw es mir zu wünschen.
Die Ausgangssituation war relativ Standard. Ein Mädchen zieht von zuhause weg, weil sie vor irgendwas flüchtet was man im laufe des Buches dann herausfinden wird. In einer ihr fremden Stadt geht sie dann aufs College und versucht einen Neuanfang. Was mir aber sehr gut an der Erzählung der Geschichte gefallen hat, war die realistische und lebensnahe Erzählung.
Sage kommt ohne viel Geld in Nevada an. Weil sie kein Geld für eine Wohnung hat, schläft sie mit ihrem ganzen Besitz in ihrem Van und muss sich in das Studentenwohnheim schleichen um zu duschen. Sie muss auf jegliche Art von Luxus verzichten, wie zum Beispiel auch ein Croissants am Morgen. Ein bisschen Geld verdient sie sich mit ihrem Etsy Shop. Auch die vielen Anspielungen auf Serien fand ich klasse. Zusätzlich dazu hat die Autorin für ihre Charaktere echte Instagram Accounts erstellt durch die einem die Charaktere noch ein Stückchen näher kommen. Außerdem gab es in der Geschichte auch einfach mal Tage an denen die Charaktere nicht viel gemacht haben und am Wochenende einfach nur mal auf der Couch rum gegeammelt haben und ich meine jeder kennt doch so welche Tage auch.


Sage war für mich von Anfang an ein sehr symphytischer und starker Charakter. Sie versucht die Steine die man ihr in den Weg legt alle selbst aus dem Weg zuräumen und macht viel mit sich selbst aus. Sie will auch erstmal keine Hilfen von Anderen annehmen. Erst als ein gewisser Umstand sie dazu zwingt, nimmt sie Hilfe an und zieht zu ihrer Freundin April. Sage leidet außerdem an Angstzuständen. Sobald ihr eine männliche Person zu nahe kommt bekommt sie Panik. Sie versucht diese mit einem Mantra abzuschwächen. Aber auch die Auswirkungen die diese ständige Angst und die Panik auf sie haben, dass sie sich oft schlapp und müde fühlt fand ich realistisch und nachvollziehbar dargestellt. Ich habe teilweise richtig mit ihr mitgefühlt. An manchen Stellen überkam mich jedoch auch der Wunsch sie einfach zu packen und zu schütteln und ihr zu sagen, dass sie sich doch endlich jemanden anvertrauen soll.


Luca scheint einerseits wie der klassische Bad Boy, durch trainiert hat viele Tattoos und wie ein Aufreißer, der ein Mädchen nach dem anderen in sein Bett bringt, aber keine richtige Beziehung führt. Anderseits lernt man in nach für nach ein Stückchen besser kennen und merkt, dass er auch andere Seiten an sich hat. und das er für die Menschen die ihm wichtig sind alles gibt. Er ist sehr treu und hilfsbereit. Obwohl er Sage noch nicht lange kennt bietet er ihr seine Unterstützung an.

"Seit wann wird Freundschaft durch Zeit definiert?" (S.188)

Und ich meine alleine dadurch, dass Luca Bücher liest und sich in seinem ganzen Zimmer Bücher stapeln macht ihn für mich um einiges symphytischer und erhält dafür definitiv einige Pluspunkte. Zusätzlich dazu jobbt er in einer Bibliothek und möchte später einmal Bibliothekar werden. Klingt das nicht nach einem Traum Typ ?

"Hast du eigentlich alle Bücher gelesen, die du besitzt?" Luca lachte, als hätte ich etwas vollkommen Absurdes gefragt [...] "Die Hälfte vielleicht."

Auch die anderen Nebencharaktere bekommen von der Autorin relativ viel Aufmerksamkeit. April, Lucas Schwester und Freundin von Sage war mir von Anfang an symphytisch. Mit ihrer quirligen liebevollen Art musste man sie einfach gern haben. Von Anfang an war sie für Sage da und wollte ihr helfen.
Das Ende bzw. der Cliffhanger am Ende kam für mich etwas zu schnell und zu überraschen und ich konnte Sages Handlung nicht ganz nachvollziehen. Aber vielleicht bekommen wir darauf eine Antwort im nächsten Teil.

"In wahren Leben liegt die Perfektion auch manchmal in der Unvollkommenheit" (S.392)

★★★★☆ 4/5 Sternen

Habt ihr es gelesen? Wie fandet ihr es?
Ich wünsche euch allen noch frohe Ostertage!
Kathi